Am 30. November 2017 hat die Marienhaus GmbH, das aus einer privaten Stiftung vor 160 Jahren entstandene Krankenhaus in Wadern geschlossen. Als Grund wurde genannt, dass der Standort nicht mehr wirtschaftlich sei. Das Krankenhaus in Wadern lag zentral für mehrere Gemeinden im nördlichen Saarland, deren Einwohner nun deutlich weitere Wege zu anderen Krankenhäusern zurücklegen müssen. Existenz, Größe und Spezialisierung eines Krankenhauses sollten vom regionalen Bedarf und nicht vom finanziellen Ertrag bestimmt werden. Wie ein neutrales Gutachten schon Ende 2017 nachgewiesen hat, ist in den nächsten sieben Jahren (also bis zum Jahr 2025) rund um den Standort Wadern ein regionaler Bedarf absehbar, der für ein wirtschaftlich zu betreibendes 300-Betten-Haus ausreichen würde, wenn der politische Wille dazu da wäre.
Jetzt ist wenigstens eine deutliche Verbesserung der ambulanten Versorgung in Sicht. Ihre vollständige Realisierung wird zwar noch 4–5 Jahre in Anspruch nehmen, aber nach drei Jahren Stillstand ist das doch ein Lichtblick. Auch die Diagnosemöglichkeiten sowie die Behandlung einer Vielzahl von minder schweren Erkrankungen am Ort werden sich verbessern. Ergänzend ist auch ein sehr schmales stationäres Angebot geplant, an dessen Ausbau wir natürlich sehr interessiert sind. Denn nach wie vor benötigen und fordern wir ein leistungsfähiges Akutkrankenhaus für das Nordsaarland und im Nordsaarland!
Wir geben nicht auf und verteidigen unser Grundrecht auf Gesundheit und angemessene Versorgung!
Immer mehr Menschen merken, dass sie für die Verbesserung ihrer medizinischen Versorgung eintreten müssen, und engagieren sich in der BI: Wir starteten in das Jahr 2022 mit 893 Mitgliedern. Seither haben wir leider viele Mitglieder durch Tod und ähnlich viele durch Austritt oder Wegzug verloren. Am 30. September 2022 beträgt unsere Mitgliederzahl 866.
Mahnwache
auf dem Marktplatz in Wadern jeden Freitag von 10–11 Uhr. Wir setzen uns für eine rasche Verwirklichung des neuen Projekts der SHG für den Standort Wadern ein. Im Hinblick auf die Zukunft und Dauerhaftigkeit der Neugründung fordern wir zugleich ein Umsteuern in der Krankenhausfinanzierung.
Unterstützer sind immer willkommen.
Wegen der hohen Inzidenzwerte im Saarland hatten wir eine Zeitlang mit unseren Mahnwachen pausiert. Jetzt im November halten wir wieder jeden Freitag eine Mahnwache.
Der Wiederaufbau eines stationären Angebots in Wadern kann beginnen!
Drei Jahre hindurch hatten wir keine Ruhe gegeben, bis das saarländische Gesundheitsministerium schließlich Ende des Jahres 2019 ein Interessenbekundungsverfahren gestartet hat für eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung des Nordsaarlands. Das Ergebnis war nicht die von uns gewünschte mutige Entscheidung für eine Neuordnung der saarländischen Krankenhauslandschaft, um eine gerechtere Verteilung zwischen dem Ballungsraum im Süden und dem dünner besiedelten Norden einzuleiten.
Aber es sind doch spürbare Verbesserungen geplant. Die Landesregierung hat der Saarland Heilstätten GmbH (SHG) den Zuschlag für folgendes Konzept erteilt:
Künftig wird dennoch wieder eine große Zahl von Erkrankungen am Ort behandelt werden können. Die Realisierung des hier beschriebenen Angebots wird allerdings frühestens Ende des Jahres 2025 abgeschlossen sein.
Die Bürgerinitiative begrüßt das Engagement der SHG in Wadern sehr. Wir sehen das geplante kleine Bettenkontingent als einen Wiedereinstieg in eine stationäre Versorgung unserer Region an, die dem Bedarf entsprechend ausgebaut werden kann. An dieser Aufgabe werden wir gerne mitarbeiten.
Darüber hinaus würden wir es sehr begrüßen, wenn die Kassenärztliche Vereinigung eine Bereitschaftsdienstpraxis in Wadern einrichten würde, was sicherlich auch Synergieeffekte mit dem Klinikum mit sich bringen dürfte.
Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass die Rettungshubschrauber im Saarland und möglichst auch in Rheinland-Pfalz und Luxemburg auch im Dunkeln fliegen dürfen. Aktuell werden sie nur bei Tageslicht eingesetzt. Das reduziert diese schnelle Rettungs- und Transportmöglichkeit im Winter auf 8–9 Stunden am Tag. An Orten, wo weit und breit kein Akutkrankenhaus steht, hat man bei einem Herzinfarkt oder Verkehrsunfall in der Nacht schlechte Karten. Hier könnte die saarländische Regierung wesentlich bessere Rettungsbedingungen für die Gebiete außerhalb des Ballungsraumes schaffen.
Da der Abriss des Waderner Krankenhauses viele Menschen in der Region tief getroffen hat, hat der Vorstand der Bürgerinitiative Nordsaarlandklinik ein Erinnerungsbuch herausgegeben. Es schildert die Geschichte der St. Elisabeth-Klinik von der Gründung bis zum Ende. Mit besonderem Nachdruck geht das Buch auf den engagierten Einsatz vieler Menschen in und um das Krankenhaus ein, sei es im Dienst an den Kranken, sei es in Form von materieller oder ideeller Unterstützung der Einrichtung. Ein eigenes Kapitel ist dem Alten- und Pflegeheim St. Maria gewidmet.
Das Buch ist erschienen in Form einer Broschüre im DIN A4-Format (96 Seiten, 178 überwiegend farbige Abbildungen). Die Auflage betrug 520 Exemplare und ist restlos ausverkauft. Man kann sich das Buch aber in der Waderner Stadtbibliothek ausleihen.
Bernd Schröder
Sprecher der BI Nordsaarlandklinik
Uhlandstraße 15
66687 Wadern
schroeder.wadern(at)gmx.de